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KommPAK Bamberg: Abschiebung von Afghanischen Asylbewerbern ist verheerend und sinnlos

Veröffentlicht am 29.03.2017 in AntiFa/Migration

Im März traf sich wieder unser Bamberger Kommunalpolitischer Arbeitskreis, KommPAK. Als Referent war diesmal Janosch Freuding zu Gast, der an der Initiative „Netzwerk Bildung und Asyl Bamberg“ beteiligt ist, welche sich zusammen mit „Freund statt fremd“ um das Schicksal von Flüchtlingen kümmert. Janosch ist Berufsschullehrer und unterrichtet junge Asylsuchende. So ist er eng verbunden mit jenem Atiqllah A., einem sehr gut integrierten jungen Afghanen, der noch vor Abschluss seines Asylverfahrens ausgewiesen wurde, mit einer Handvoll Euro, aber ohne Pass, da diesen die Ausländerbehörden noch nicht bereitgestellt hatten. Kaum in Kabul angekommen, geriet er in einen Bombenanschlag und wurde verletzt.

Atiqllah hatte hier eine Betreuerfamilie und war in seiner Berufs- und Sprachausbildung schon weit fortgeschritten. Die in jüngster Zeit von der Bundesregierung und gerade in Bayern besonders engagiert betriebene Ausweisung von Flüchtlingen aus sogenannten sicheren Herkunftsländern stößt in weiten Kreisen auf Unverständnis. Kirchen und soziale Institutionen äußern heftige Kritik und auch Medien, die zunächst nicht unbedingt ausländerfreundlich agiert hatten, berichten nun mit Bedauern und Empörung darüber, wie bestens integrierte Asylsuchende, die sich unsere Sprache angeeignet hatten, gegebenenfalls eine Ausbildung hier durchlaufen hatten, bereits in sicherer Anstellung standen und von ihren Arbeitgebern geschätzt waren, in Nacht-und-Nebel-Aktionen eingesammelt und in ihre Herkunftsländer zurücktransportiert werden. Und das oftmals, ohne dass die gerichtliche Überprüfung ihres Bleiberechts schon abgeschlossen war.

Es handelt sich bislang nicht um eine sehr große Zahlen von Menschen, mit denen so verfahren wird, und dieser Umgang ist auch kaum geeignet, die gute Million von Flüchtlingen, die etwa 2015 über unsere Grenzen kam, zurück zu befördern, vielmehr möchte man darin eher einen symbolischen Akt sehen, der vor allem dazu dient, die Fremdenfeindlichen in unserem Lande zu beschwichtigen, ja ihnen aus wahltaktischen Gründen entgegen zu kommen. Aber die Auswirkungen sind verheerend: eine große Verunsicherung ist die Folge, Ausbildungs- und Arbeitsplätze, vielleicht auch Mietverhältnisse werden nur mehr zögerlich zugestanden, wenn jederzeit mit einen Ausweisung zu rechnen ist. Jeder Gedanke an Integration wird auf diese Weise unterminiert. Aus der Krise von 2015 heraus mag die Entscheidung für eine massenhafte Ausweisung noch verständlich gewesen sein, im Augenblick wirkt sie aber fehl am Platz.

Vor allem der humanitäre Aspekt erschüttert: Die Schicksale dieser Menschen, die Schlimmes erlebt haben, oft unter viel Mühen und großen Gefahren bis zu uns vorgedrungen sind, mit guten Willen bei uns um Integration bemüht sind, werden in die Hoffnungslosigkeit zurückgestoßen. Wir könnten diese Menschen brauchen, sie würden uns bereichern, aber wir müssen uns schämen, wohlhabend wie unser Land ist, ihnen einen Zukunftsaspekt zu verwehren. Die Willkommenskultur, die uns damals so erstaunt hat, wird völlig demontiert.

Wir appellieren an unsere Regierungen, es dem Beispiel anderer Bundesländer gleich zu tun, wie etwa Schleswig-Holstein, und die Ausweisung augenblicklich auszusetzen. Wir sind uns sicher, dass dies ein weit verbreiteter Wunsch im unserem Lande ist.

Es wird immer wieder die Forderung nach einem Zuwanderungsgesetz erhoben. Dieses würde bedeuten, dass man innerhalb der Asylsuchenden eine Selektion vornimmt, wer uns nützlich oder unnütz ist, also auch abhängig von Bildungsgrad und Beruf. Wir wenden uns gegen eine damit einhergehende „Rosinenpickerei“ und verlangen gleich Chancen auf Aufnahme auch für Menschen, denen der Zugang zu guter Bildung verwehrt wurde.

 

Ernst Trebin

 

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